George

Wie eine riesen Welle ist der Roman, ich glaube Anfang des Jahres über uns hinein gebrochen und hinterlässt einen Haufen Fragen.

george.jpgGeorge lebt mit ihrer Mutter und ihrem Bruder alleine. Sie ist ein stilles Kind, nicht zu auffällig, aber wie jeder Mensch hat auch George Geheimnisse. Sie ist ein Mädchen. Ihr Spiegelbild heißt Melissa – und keiner darf davon erfahren, auch wenn sie es gerne will.

George von Alex Gino behandelt das, leider noch, sehr sensible Thema des Transgender-Seins. Der Roman, dessen Schreibstil hauptsächlich auf eine jüngere Zielgruppe hinarbeitet (ich würde sagen, von neun bis zwölf), erklärt wie es ist, sich im falschen Körper zu befinden.

Ich finde es gut, dass sich endlich jemand getraut hat, einen wirklich ehrlichen Roman zu schreiben, der einige Fehler aufweist, die es in unserer sozialen Gesellschaft leider noch gibt, doch auch dieses Buch ist nicht ohne Mängel. Damit meine ich jetzt nicht das Thema an sich – es ist wirklich gut erklärt worden, vor allem aus Kinderaugen spricht es vielleicht Jüngere an und klärt sie auf, wozu viele Eltern nicht den Mut haben – aber die Geschichte war wie eine Walnuss. Es war schwer sich einzufinden, dann ist es teilweise sehr bitter (obwohl das auch an der Thematik liegen könnte) und das Süße kommt erst ganz am Schluss. Dann ist es vorbei. – Das Problem ist also, die Geschichte ist wirklich viel zu kurz. Kaum hat man sich mit den wenig ausgearbeiteten Charakteren zurecht gefunden, geht das Buch wieder zu Ende. – Aber im Endeffekt ist es trotzdem ein Buch, dass ich empfehle, weil es einfach einer der wenigen erzählerisch gestalteten Romane ist, die das Thema Transsexualität mit Ernsthaftigkeit behandeln.

George  kostet in der bisher nur erschienenen gebundenen Ausgabe 14,99 € und als eBook 12,99 €. Verlegt wurde der Roman beim Fischer Verlag und hat 205 Seiten in einem vergleichsweise großem Druck.

 

2 Gedanken zu “George

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